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Der blaue Vogel

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Es war einmal ein Sultan, der einen so großen Palast erbaute, dass keiner der bekannten Paläste neben ihm bestehen konnte.

 

Der blaue Vogel, Foto: (Dominik Lange und Karin Zabret unsplash.com), Fotomontage: Eberhard Hahne Der Sultan lud seinen Freund, einen Sultan aus dem Nachbarland, ein, um ihm sein Werk zu zeigen. Er führte ihn durch den Palast und wies voller Stolz auf die Türme, die Kuppeln, die Eingangshalle, die schön verzierten Wände und die Wandteppiche hin, er zeigte ihm einfach alles.

Als sie ihre Führung beendet hatten, fragte der Sultan seinen Freund: „Was haltet Ihr von dem Palast?"

Sein Freund antwortete ihm: „Sehr schön, niemand hat einen so prächtigen Palast je gebaut, aber es fehlt etwas."

Der Sultan, der ein perfektes Werk erbauen wollte, befahl den Abriss des Palastes. Er holte sich die besten Handwerker und Arbeiter aus dem ganzen Land und ließ einen noch größeren und schöneren Palast als den ersten erbauen.

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Als der neue Palast errichtet war, lud der Sultan seinen Freund erneut ein, um ihm das neue prachtvolle Bauwerk vorzuführen. Kaum war er angekommen, besichtigten sie den neuen Palast. Der Besucher nickte unentwegt mit dem Kopf, stellte aber wiederum fest:“ Bei Allah! Dieser Palast ist zweifelsohne prächtig, er ist großartig, jedoch fehlt ihm immer noch das Wesentliche.“ Der Sultan wurde wütend und sagte zu seinem Freund: „Ich schwöre bei Allah, und zu diesem Zweck werde ich drei Tage lang fasten, wenn Ihr mir nicht sagt, was fehlt."

Sein Freund antwortete ihm: „Ich vermisse den blauen Vogel, der Gold und Rubine fallen lässt, wenn er zwitschert. Ihr müsst ihn herbeibringen und seinen Käfig in der Mitte Eures Palastes aufhängen."

Der Sultan fragte seinen Freund: „Wo kann ich diesen Vogel finden?“

Der andere antwortete: „Im Land der Ungeheuer und des Grauens.“

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