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Die Künstliche Intelligenz und die Zukunft Afrikas

Im Zeitalter rasanter technologischer Umwälzungen rückt die Frage nach der digitalen Souveränität zunehmend in den Fokus internationaler Diskussionen. Im Juni versammelten sich hochrangige Expertinnen und Experten aus aller Welt zu einer geschlossenen Gesprächsrunde in Paris. Im Zentrum der Debatte standen der globale Fortschritt der Künstlichen Intelligenz, der Umgang mit personenbezogenen Daten sowie die staatliche Souveränität in einer digital fragmentierten Welt.

Think-Tank Werkstatt Juni 2025, Foto: Abdelhak Najib

Abdelhak Najib und Ana Rold, Foto: Abdelhak NajibGemeinsam mit führenden internationalen Persönlichkeiten wurden der aktuelle Stand der Künstlichen Intelligenz, den Schutz personenbezogener Daten und die Souveränität der Staaten im Angesicht des technologischen Fortschritts erörtert, die sich weltweit in unterschiedlichem Tempo vollzieht.

Ana Rold, Gründerin und Leiterin sowohl von „Diplomatic Courier als auch von World in 2050“, vereinte bedeutende Stimmen aus verschiedenen Teilen der Welt zu einer Diskussionsrunde von außergewöhnlichem Niveau. Zu den Teilnehmern zählten unter anderem

Shane Szarkowski, Chefredakteur von Diplomatic Courier und Direktor von World in 2050, Alexandre Mirlesse, Berater für Cyber- und KI-Technologien beim französischen Außenministerium, Ayisha Piotti, Leiterin des KI-Gipfels in Zürich, Bernard Kowatsch, Leiter des Innovation Accelerator beim Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, sowie weitere renommierte Persönlichkeiten aus Forschung, Diplomatie, Unternehmertum und der Zivilgesellschaft. Besonders bemerkenswert war die erstmalige Teilnehme Afrikas und der arabischen Welt bei diesem Think Tank durch Dr. Imane Kendili, Präsidentin von African Global Health und Initiatorin internationaler Konferenzen zur Risikoreduktion, sowie Abdelhak Najib, Philosoph, Publizist und Regisseur, der auf ein umfassendes Werk mit über 100 Publikationen und über 500 Fernsehsendungen zurückblicken kann.

Im Verlauf der Debatte wurden zentrale Fragen über die zukünftige Rolle der Künstlichen Intelligenz, globale Disparitäten in der Technologieentwicklung und die Gefahren für individuelle und kollektive Freiheiten beleuchtet.

Ana Rold, Joel Ruet und Alexandre Mirlesse, Foto: Abdelhak NajibJoël Ruet betonte dabei die Notwendigkeit kritischer Wachsamkeit und forderte, dass die KI nicht den Platz des Menschen einnehmen dürfe. Mario Vasilescu unterstrich die Rolle von Bildung und Kultur als Bollwerk gegen eine drohende technologische Hegemonie. Ayisha Piotti plädierte für ein global synchronisiertes Herangehen an die Entwicklung der KI, um gemeinsame menschliche Ziele zu verfolgen.

Dr. Imane Kendili warnte eindringlich vor den Gefahren für Kinder in digitalen Räumen, darunter Missbrauch, Gewalt und psychologische Traumata - in einer Welt, in der moralische Schranken zusehends fallen. Abdelhak Najib hob hervor, dass es zunächst menschlicher Intelligenz bedürfe, bevor man sich der künstlichen widme. Er stellte tiefgehende Fragen: Wie kann man Künstliche Intelligenz mit Analphabetismus vereinbaren? Wie lässt sich KI sinnvoll in Afrika, Lateinamerika oder dem arabischen Raum nutzen, wenn technologische Rückstände groß und Ressourcen begrenzt sind? Und wie verhindert man, dass ganze Regionen zu blinden Nachahmern einer Technologie werden, deren Grundlagen sie kaum kennen?

Diese grundlegenden Überlegungen markieren den Auftakt zu einem weiteren hochrangigen Austausch, der für September 2025 in New York geplant ist - am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen.

Über den Veranstalter „World in 2050“

World in 2050 wurde 2012 von Diplomatic Courier ins Leben gerufen. World in 2050 agiert als Think‑Tank und Lösungswerkstatt. Schwerpunkt sind globale Megatrends - darunter Künstliche Intelligenz, Datenschutz und Datenhoheit - und deren Auswirkungen auf Gesellschaft und Politik. Das Netzwerk zählt über 20.000 Mitglieder und mehr als 100 institutionelle Partner. Um gemeinsame Ideen zu entwickeln, organisiert World in 2050 regelmäßig exklusive Treffen, Forschungskonferenzen und Innovationsretreats*.

Frühere Veranstaltungen & Einbettung

Die Runde reiht sich nahtlos in eine Reihe hochrangiger Formate ein - klar, strukturiert, thematisch fokussiert, mit interaktiven Workshops und prominenten Gästen, wie beim „Future of Democracy Forum“, das ähnliche Formate verfolgt.

Darüber hinaus steht World in 2050 in Zusammenhang mit dem „AI Action Summit“ im Februar 2025 im Grand Palais in Paris: Dieses globale Treffen prägte den Rahmen für Fragen zu Verantwortlichkeit, Governance und digital inklusivem Wachstum - thematisch sehr nahe an der Diskussion über Datensouveränität im Juni.

Globaler & afrikanischer Kontext

Der AI Action Summit im Februar 2025 setzte auf internationale, inklusive Strategien und richtete ein besonderes Augenmerk auf den Globalen Süden - darunter Afrika. 58 Staaten, darunter viele aus Afrika, unterzeichneten die „Statement on Inclusive and Sustainable AI“.

Die Afrikanische Union präsentierte währenddessen eine ambitionierte KI-Strategie mit großem Potenzial zur Förderung von Wirtschaft, Gesundheit und Landwirtschaft - geschätzt bis 1,5 Bio. $ BIP‑Beitrag bis 2030.

Dieser infrastrukturelle und governance-fokussierte Rahmen bildet den Hintergrund für die Themen der Pariser Juni‑Diskussion: digitale Kluft, nationale Souveränität, Schutz persönlicher Daten und Bildung als Abwehr gegen technologische Dominanz.

Insgesamt zeigt sich: Die Juni‑Runde in Paris war kein isoliertes Treffen, sondern Teil einer systematischen, thematisch vernetzten Plattform, bei der „World in 2050“ und Diplomatic Courier globale Trends ermitteln, diskutieren und Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft entwickeln. Dank der intensiven Einbindung afrikanischer und globaler Perspektiven zielt die Veranstaltung auch auf konkrete Governance‑Ansätze und inklusivere Technologiediplomatie.