Reisefotografie im frühen 20.Jahrhunderts, Fes
Marokko stellte noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine große Herausforderung für reiselustige Fotografen dar. Marokko war eine Art Terra Incognita in der sonst schon recht erforschten Welt.
Die Länder Asiens, Amerikas und Afrikas waren weitgehend erforscht. Marokko gab sich zugeknöpft. Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts war es Ungläubigen, also quasi allen Europäern, untersagt die Hauptstadt Marokkos Fes zu betreten. Besonders verwegene Reisende verkleideten sich als jüdische Händler aus dem östlichen Orient. Wurden sie enttarnt, mussten sie um Ihr Leben bangen.
Auch war die damalige Fototechnik äußerst aufwändig und sensibel. Erst mit Beginn und unter Schutz des französischen Protektorats, 1912, war es Fotografen möglich das orientalische Leben in den Gassen zu fotografieren. Auch hatte sich die Fototechnik soweit entwickelt, dass kürzere Verschlusszeiten mögliche waren und die Ausrüstung leicht zu transportieren und aufzubauen war.
Durch die französischen Soldaten und Beamten entstand ein veritabler Markt für fotografische Postkarten. Wollte man doch das exotische Flair den Daheimgebliebenen vermitteln. Diese Postkarten sind einzigartige Dokumente über das marokkanische Leben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
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