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Schattenspiele in Marrakesch

Marion läuft mindestens zweimal pro Woche quer durch Marrakesch. Vor Corona fuhr sie immer mit dem Taxi oder mit dem Bus. Aber Corona hat sie - wie die allermeisten - ausgebremst. Plötzlich hatte sie viel Zeit, und sie begann damit, ihre Wahlheimat neu zu entdecken.

 

Schatten von Marrakesch, Foto: Marion Klein2015 zog Marion nach Marokko, nachdem sie davor mehrmals Ferien hier gemacht hatte. Sie war selbständig und brauchte zum Arbeiten nicht mehr als einen PC und Internet. Und obwohl der Anfang holprig war, kann sie sich heute gar nicht mehr vorstellen, woanders zu leben. Marrakesch ist ihr Zuhause geworden. Sie lebt ein deutsch-marokkanisches Leben und liebt ihre Nachbarn, ihre Freundinnen (die marokkanischen und europäischen) und das Leben vor Ort. Auf dem Land, sagt sie, wäre das nicht möglich, aber die rote Stadt bietet ihr alles, was sie braucht: Ursprünglichkeit, modernes Leben, Marokko und Europa. Alles auf engstem Raum, und manchmal auch alles gleichzeitig.

Marion Klein in Marrakesch

Siehe die Facebookseite von Marion Klein

 

Ende 2019 gab sie ihre selbständige (deutsche) Arbeit auf und wollte sich eigentlich in Marokko etwas aufbauen. Doch dann kam Corona. Und wieder stand sie am Anfang. In Marrakesch: Totaler Lockdown.

Marion hielt das eine ganze Weile aus, dann merkte sie: Sie muss raus. Also: Maske auf, Busfahren quer durch die Stadt. So leer hatte sie Marrakesch noch nie gesehen. Später, als es wieder möglich war, begann sie zu laufen. Sie erkundete zum ersten Mal zu Fuß, was sie bis dahin nur aus dem Bus- oder Taxifenster kannte. Durch die Leere in der Stadt sah sie ganz andere Dinge als früher. Sie war nicht mehr abgelenkt durch die Hektik und die Menschen. Ganz plötzlich konnte sie Dinge wahrnehmen, die vorher nicht sichtbar waren so wie die Schatten auf der Straße. Und sie begann, sie zu fotografieren.

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Inzwischen gehört es zu ihrem festen Ritual, weite Strecken zu laufen, anstatt den Bus oder das Taxi zu nehmen. Sie denkt sich jedes Mal neue Wege aus, versucht Strecken zu laufen, die sie nicht kennt. So hat Corona sie, trotz aller Einschränkungen, Neues erleben lassen. Und: Wir dürfen uns an ihren wunderschönen und herrlichen Bildern erfreuen, die sie großzügig mit allen teilt, die sie sehen wollen..

Fotogalerie Marion Klein