Marokkos Wirtschaft bleibt Wachstumsmotor der MENA-Region
Trotz globaler Unsicherheiten bleibt Marokkos Wirtschaft auf Erfolgskurs. Der IWF lobt die Reformkraft, Stabilität und Investitionspolitik des Königreichs - während viele Länder mit Stagnation kämpfen.
Das Vertrauen in Marokkos Wirtschaft wächst - und die Zahlen geben Anlass dazu. Nach den jüngsten Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird das Bruttoinlandsprodukt des Königreichs 2025 real um 4,4% zulegen, nach 3,8% im Jahr 2024. Für 2026 erwartet der IWF eine leichte Stabilisierung bei 4,2%. Damit positioniert sich Marokko klar unter den wachstumsstärksten Volkswirtschaften der Region Nahost und Nordafrika (MENA), während die globale Wachstumsrate leicht auf 3,2% sinkt.
Der Bericht des IWF betont, dass dieser Aufwärtstrend kein Zufall ist: Neue Großprojekte im Bereich Infrastruktur, Energie und Industrie gehen mit einer Fortsetzung tiefgreifender Strukturreformen einher. Diese Reformen - etwa zur Modernisierung des Arbeitsmarkts, zur Förderung von Innovation und Unternehmertum sowie zur besseren Verteilung des Wohlstands - bilden das Fundament einer inklusiven und zukunftsorientierten Wirtschaftspolitik.
Zwar bleibt die Arbeitslosigkeit auf einem hohen Niveau, doch auch hier zeigen sich Fortschritte. Die Quote soll von 13,3% im Jahr 2024 auf 13,1% im Jahr 2025 und 12,7% im Jahr 2026 sinken. Unterstützt wird diese Entwicklung durch eine lebhafte Binnennachfrage, stabile öffentliche Finanzen und eine langfristig angelegte Investitionsstrategie.
Im regionalen Vergleich sticht Marokko mit seiner Widerstandsfähigkeit hervor. Während die MENA-Region 2025 im Schnitt um 3,3% wachsen dürfte, trotzt das Königreich klimatischen Belastungen - insbesondere wiederkehrenden Dürreperioden - und globalen Marktschwankungen. Der IWF würdigt die Fähigkeit Marokkos, wirtschaftliche Stabilität zu bewahren und zugleich zentrale Sektoren wie Energie, Gesundheit und Bildung zu modernisieren.
Andere arabische Volkswirtschaften zeigen ein differenziertes Bild: Die Vereinigten Arabischen Emirate beispielsweise werden laut IWF ein Wachstum von 4,8% erreichen. In Europa bleibt die Dynamik deutlich schwächer: Sowohl Deutschland als auch Frankreich dürften 2025 lediglich um 0,9% wachsen.
Gleichzeitig warnt der IWF vor Risiken, die das globale Wachstum beeinträchtigen könnten - von geopolitischen Spannungen übersteigenden Protektionismus bis hin zu strukturellen Schwächen der Finanzmärkte. In diesem unsicheren Umfeld hebt sich Marokko durch eine ausgewogene, vorausschauende und zunehmend panafrikanisch orientierte Wirtschaftspolitik hervor. Die konsequente Diversifizierung, die enge Verzahnung mit afrikanischen Partnern und der Fokus auf nachhaltige Entwicklung machen das Königreich zu einem verlässlichen Anker der Stabilität - und zu einem Modell für eine neue Generation wirtschaftlicher Strategien im globalen Süden.