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Hafen Dakhla Atlantique - Strategisches Tor nach Westafrika

Bereits 2016 als zentrales Instrument für die Entwicklung des marokkanischen Südens angekündigt, zählt der Hafen Dakhla Atlantique heute zu den bedeutendsten Projekten der königlichen Vision für Afrika. In der Kontinuität des Erfolgsmodells Tanger Med entworfen, steht dieser entstehende Mega-Hafen sinnbildlich für die tiefe afrikanische Verankerung Marokkos. Rund dreißig Kilometer nördlich der Stadt Dakhla gelegen, soll er den Handel mit den Ländern Westafrikas stärken, eine neue integrierte Regionalwirtschaft strukturieren und ein fortschrittliches Logistikzentrum an der Atlantikküste hervorbringen.

Hafen Dakhla

Hafen Dakhla

Im Jahr 2025 haben die Bauarbeiten ein fortgeschrittenes Stadium erreicht. Das Ausbaggern des Hauptbeckens ist abgeschlossen, die Handelspiere befinden sich im Aufbau, und die grundlegenden Infrastrukturen - darunter die Hauptmole und die Zufahrtsanlagen - schreiten planmäßig voran.

Nach offiziellen Angaben des Ministeriums für Ausrüstung und Wasser sind bis zum Sommer 2025 mehr als 45% der Hafenarbeiten fertiggestellt, und die ersten technischen Einrichtungen befinden sich in der Kalibrierungsphase. Am Großprojekt sind mehrere bedeutende marokkanische Unternehmen beteiligt, in Zusammenarbeit mit Firmen aus Spanien, Italien und Südkorea, was den geostrategischen Charakter des Vorhabens unterstreicht.

Dakhla Atlantique ist weit mehr als ein Hafen. Es handelt sich um einen integrierten Industrie- und Logistikkomplex, der sich um drei Kernbereiche gliedert: ein Terminal für den internationalen Handel, eine Werftzone für Schiffsreparaturen sowie ein Areal für industrielle, kommerzielle und fischereiwirtschaftliche Aktivitäten. Diese Struktur wurde so konzipiert, dass sie den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten in der Region unterstützt - insbesondere in den Bereichen Agrar- und Lebensmittelindustrie, erneuerbare Energien, Veredelung von Meeresprodukten und logistische Montage für den afrikanischen Kontinent. Ergänzt wird das Projekt durch eine Freizone, die direkt an die Schnellstraße Tiznit-Dakhla angebunden ist, deren Abschnitte schrittweise fertiggestellt werden.

Die Wahl Dakhla ist kein Zufall. Die dynamische Stadt im Herzen der südlichen Provinzen profitiert von institutioneller Stabilität, bedeutendem Fischereipotenzial und einer geostrategisch herausragenden Lage. Der Hafen wird seine Rolle als Drehscheibe zwischen Marokko und der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (CEDEAO) stärken, zugleich aber auch Verbindungen nach Lateinamerika und zu den Golfstaaten eröffnen. Darüber hinaus ist das Projekt eng mit der Umsetzung der Afrikanischen Kontinentalen Freihandelszone (ZLECAf) verknüpft, indem es Marokko mit einer leistungsfähigen logistischen Plattform ausstattet, die künftige Handelsströme im Süden des Kontinents aufnehmen kann.

Auch die sozialen Auswirkungen sind erheblich. Während der Bauphase sind mehr als 1.800 direkte Arbeitsplätze geschaffen worden; mittelfristig werden rund 15.000 direkte und indirekte Beschäftigungsmöglichkeiten erwartet. Spezifische Berufsausbildungen werden in Zusammenarbeit mit dem OFPPT und den regionalen Investitionszentren entwickelt, um die lokalen Kompetenzen gezielt auf die industriellen Anforderungen auszurichten.

Mit diesem Hafen bekräftigt Marokko eine maritime Souveränität, die ehrgeizig und zukunftsorientiert ist. Dakhla Atlantique verkörpert die königliche Vision einer ausgewogenen, mutigen und vernetzten Entwicklung, in der auch weit entfernt liegende Regionen zu eigenständigen Wachstumspolen werden. Für Afrika entsteht ein neuer kommerzieller Brückenkopf, für das Königreich eine zentrale Achse der Zukunft.