Zumas Besuch in Rabat - ein Signal des Wandels in Südafrika
Der marokkanische Außenminister Nasser Bourita empfing am Montag in Rabat den ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma, der die Unterstützung seiner Partei, uMkhonto weSizwe (MK), für die marokkanische Position in der Sahara-Frage bekräftigte - ein Ausdruck der sich wandelnden geopolitischen Kräfteverhältnisse auf dem afrikanischen Kontinent.
Als drittstärkste politische Kraft aus den südafrikanischen Parlamentswahlen vom 29. Mai hervorgegangen, veröffentlichte die MK-Partei kürzlich ein Grundsatzdokument mit dem Titel: „A Strategic Partnership for African Unity, Economic Emancipation & Territorial Integrity: Morocco“. Darin bekennt sich MK uneingeschränkt zur Souveränität des Königreichs über seine südlichen Provinzen. Der Text, prominent auf der Startseite der offiziellen Website des politischen Arms der Bewegung platziert, erhebt Marokko zum strategischen Partner und unterstreicht die historischen und politischen Parallelen zwischen beiden Nationen.
Das Dokument hebt die Übereinstimmungen in den Befreiungsgeschichten hervor: „Die MK-Partei identifiziert sich zutiefst mit dem Erbe des Kampfes für Würde und Souveränität. Auch Marokko hat sich der kolonialen Fremdherrschaft widersetzt und seine nationale Einheit behauptet.“ Zudem würdigt es „die entscheidende Rolle, die das Königreich seit 1962 bei der logistischen und diplomatischen Unterstützung des bewaffneten Arms des ANC gespielt hat.“
Zuma knüpft in Rabat an frühere Annäherung an
Zumas Besuch in Rabat stellt eine Wiederaufnahme des Dialogs dar, der bereits 2017 seinen Anfang nahm, als er am Rande des Gipfeltreffens Afrikanische Union - Europäische Union in Abidjan König Mohammed VI. begegnete. Diese Begegnung hatte den Weg für eine Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen geebnet, die zuvor über ein Jahrzehnt lang unterbrochen gewesen waren.
„Südafrika und Marokko haben auf wirtschaftlicher, kultureller und kontinentaler Ebene viel gemeinsam zu gestalten. Unser Bekenntnis zur afrikanischen Einheit geht einher mit dem Respekt gegenüber den bestehenden Souveränitäten“, heißt es in dem Grundlagentext.
Ein klares geopolitisches Bekenntnis zur Sahara-Frage
Die MK-Partei bekräftigt in dem Dokument, dass „die Sahara historisch und völkerrechtlich ein integraler Bestandteil Marokkos ist“ und betont, dass „die Prinzipien der Souveränität, der territorialen Einheit und der Befreiung der Völker Vorrang haben müssen.“ Weiter heißt es, Marokkos kontinuierliche Entwicklungsbemühungen in den südlichen Provinzen seien Ausdruck eines tief verwurzelten Engagements für Stabilität, Wohlstand und die afrikanische Verankerung des Landes.
MK-Sprecher Nhlamulo Ndhlela erklärte: „Unsere Position ist eindeutig und durchdacht. Sie gründet auf einer panafrikanischen Vision, die auf Solidarität, gegenseitigem Respekt und dem Bewusstsein gemeinsamer Befreiungskämpfe basiert.“
Der Besuch Jacob Zumas in Rabat könnte den Auftakt zu einer neuen Phase des Dialogs und der Annäherung zwischen Marokko und bedeutenden politischen Kräften Südafrikas markieren.