Wasserentnahmen -Strenge Regeln für neue Bohrgenehmigungen
In einem Zeichen wachsender Wasserknappheit und ökologischer Vorsicht hat die marokkanische Wasserbehörde ABHS neue Bohrgenehmigungen für Grundwasserentnahmen in den Provinzen Sefrou und Ifrane erteilt. Die Maßnahmen spiegeln den Versuch wider, landwirtschaftliche Bedürfnisse mit dem langfristigen Schutz der Ressourcen in Einklang zu bringen.
Die Agentur des hydraulischen Beckens von Sebou (ABHS) hat auf Grundlage des Wassergesetzes mehrere Genehmigungen für Grundwasserbohrungen in den Provinzen Sefrou und Ifrane erteilt. Diese betreffen insbesondere ländliche Gemeinden wie Kandar Sidi Khiar, Tifert, Aïn Leuh und Boulemane, wo klimatische Bedingungen zu einer Anpassung der Bewässerungsmethoden geführt haben. Die im Amtsblatt Nr. 5869 veröffentlichten Genehmigungen wurden von der zuständigen Regionaldirektion validiert.
Die Bohrungen weisen Durchmesser zwischen 125 mm und 160 mm sowie Tiefen von 40 m bis 120 m auf, abhängig von den geologischen Gegebenheiten. Die zulässige Entnahmemenge ist in der Regel auf 222 m³ pro Jahr begrenzt und darf ausschließlich für private, landwirtschaftliche oder häusliche Zwecke verwendet werden - eine kommerzielle Nutzung oder Weiterleitung an kollektive Netze ist untersagt.
Zu jeder Genehmigung gehört ein detailliertes Lastenheft, das die technischen Anforderungen und Berichtspflichten festlegt. Die Nutzungsberechtigten sind verpflichtet, jährlich technische Daten über Zustand, Durchflussmengen und eventuelle Anomalien an die ABHS zu übermitteln. Zusätzlich müssen die Brunnen mit normierten Zählern ausgestattet sein, die von der ANREÉEPA zertifiziert sind.
Die Genehmigungen verleihen kein Eigentumsrecht an der genutzten Grundwasserquelle und können bei Verstößen oder Gefährdung der Ressource widerrufen werden. Jegliche nicht konforme Entnahme gilt als illegal und kann gemäß Artikel 116 des Gesetzes strafrechtlich verfolgt werden.
Obwohl es sich um punktuelle Maßnahmen handelt, verdeutlichen die Entscheidungen eine kleinteilige, kontrollierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen in einem empfindlichen ökologischen Raum, dessen sozioökonomische Stabilität maßgeblich von der traditionellen Berglandwirtschaft abhängt.