USA-Afrika-Gipfel setzt auf Digitalisierung und Integration
Jenseits der Rohstoffe: Beim USA-Afrika-Gipfel in Luanda rücken digitale Transformation, wirtschaftliche Integration und Investitionen in Schlüsselbereiche in den Mittelpunkt der Partnerschaft.
Afrika gilt mehr denn je als Kontinent der Möglichkeiten - als ein dynamisches Zentrum globaler Entwicklung. In diesem vielversprechenden Kontext wurde am 23. Juni 2025 in Luanda, der Hauptstadt Angolas, der 17. USA-Afrika-Wirtschaftsgipfel eröffnet - ein bedeutendes jährliches Forum, organisiert vom Corporate Council on Africa (CCA). Bis zum 25. Juni bringt das Gipfeltreffen Staats- und Regierungschefs, hochrangige Regierungsvertreter und Delegationen zahlreicher Länder - darunter auch Marokko - zusammen. Im Fokus: die digitale Transformation als treibende Kraft für die Zukunft des Kontinents.
Ein zentrales Thema des Gipfels war die Rolle der generativen Künstlichen Intelligenz (KI). In einer Podiumsdiskussion am 24. Juni hoben Expertinnen und Experten ihr enormes transformatives Potenzial hervor. Generative KI soll nicht nur Organisationsstrukturen grundlegend verändern, sondern auch digitale Transformationsprozesse beschleunigen. Zudem könne sie zur Etablierung guter Unternehmenspraktiken und zur Stärkung ethischer Standards beitragen. Diese Debatte war Teil des Panels „Digitale Transformation: Governance, Risiko und Compliance“ - und unterstrich die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes für die Integration neuer Technologien.
Wirtschaftliche Integration als Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung
Die digitale Transformation wird als Schlüssel zur Entwicklung essenzieller Bereiche wie Bildung, Gesundheit, Verkehr, Energie und Landwirtschaft gesehen. Neue Technologien können außerdem die Transparenz groß angelegter Projekte verbessern. Im Zentrum dieser Entwicklung steht jedoch der Mensch. Sérgio Lopes, CEO von New Cognito, betonte: „Es ist unerlässlich, Menschen in diesen Prozess einzubeziehen, strategische Aktionspläne zu definieren und das Ökosystem partizipativ zu gestalten.“ Die Qualifizierung der Arbeitskräfte sei aktuell wohl die größte Herausforderung Afrikas. Erfolgreiche Strategien erfordern eine genaue Kenntnis lokaler Gegebenheiten. Die digitale Wende verspricht, Afrikas Wirtschaftslandschaft tiefgreifend zu verändern - und eröffnet Investoren ungeahnte Perspektiven. Gleichzeitig müssen Fragen wie digitale Teilhabe und Cybersicherheit dringend adressiert werden.
Um das Entwicklungspotenzial Afrikas voll auszuschöpfen, rief Angolas Präsident João Lourenço zu einer vertieften wirtschaftlichen Integration auf. Afrika müsse als „verlässlicher Partner mit großem Potenzial, aber mangelnden finanziellen Ressourcen und Know-how“ wahrgenommen werden. Die Stärkung der Afrikanischen Freihandelszone (AfCFTA) ist dabei von strategischer Bedeutung - insbesondere für den Austausch von Infrastrukturen, Wissen und Investitionen. Afrika strebt zudem nach gerechteren Finanzierungsbedingungen bei internationalen Finanzinstitutionen, um großflächige öffentliche Investitionen zu ermöglichen - in Straßen-, Bahn-, Hafen-, Energie- und IT-Infrastrukturen. Präsident Lourenço warb auch für eine Diversifizierung amerikanischer Investitionen, die über den Rohstoffsektor hinaus auch Industrie, Automobilproduktion und Landwirtschaft umfassen sollen.
Vielfalt der Partnerschaften über das Digitale hinaus
Das Gipfeltreffen in Luanda beleuchtete zahlreiche Themenfelder, die das breite Spektrum potenzieller Partnerschaften zwischen den USA und Afrika widerspiegeln. Diskutiert wurden unter anderem Infrastruktur, Gesundheit, digitale Wirtschaft und erneuerbare Energien. Plenarsitzungen widmeten sich zudem dem „Zukunftsbild der USA-Afrika-Partnerschaft“, dem „Lobito-Korridor“ für Infrastrukturprojekte sowie dem Beitrag von Frauen und Führungsstärke zur Innovationsförderung. Weitere Panels widmeten sich urbaner Nachhaltigkeit, der Rolle des Gassektors sowie innovativen Infrastrukturfinanzierungen.
Der USA-Afrika-Gipfel in Luanda machte deutlich: Afrika ist bereit, die digitale Transformation nicht nur als wirtschaftlichen Wachstumstreiber zu begreifen, sondern auch als Instrument für nachhaltige und inklusive Entwicklung. Wirtschaftliche Integration, Investitionen in Humankapital und gezielte Infrastrukturprojekte bilden die zentralen Pfeiler dieser ambitionierten Vision.