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Tanger Med behauptet sich unter den Top-Häfen der Welt

Der neue Weltbank-Index zur Leistungsfähigkeit von Containerhäfen bestätigt Tanger Meds Stellung als globales Drehkreuz. Trotz weltweiter Einbrüche hält Marokkos Hafen seinen Platz unter den fünf Besten - und treibt zugleich ambitionierte Projekte für eine grüne Zukunft voran.

Tanger Med behauptet sich unter den Top-Häfen der Welt, Foto lematin.ma

Die Weltbank und S&P Global Market Intelligence haben die fünfte Ausgabe des Container Port Performance Index (CPPI 2025) veröffentlicht. Der Bericht umfasst die Jahre 2020 bis 2024, basiert auf Daten von über 175.000 Schiffsanläufen und 247 Millionen Containerbewegungen und analysiert 403 Häfen weltweit. In einem Umfeld, das von den Krisen am Roten Meer und Panamakanal sowie den Folgen der Covid-19-Pandemie geprägt war, zeigen die Ergebnisse ein insgesamt rückläufiges Leistungsniveau. Doch einige Häfen stechen hervor - allen voran Tanger Med.

Mit einer CPPI-Bewertung von 135,8 und Platz 5 im globalen Ranking 2024 behauptet sich der marokkanische Hafen erneut an der Weltspitze. Er liegt hinter den chinesischen Häfen Yangshan (1.), Fuzhou (2.) und Dalian (4.) sowie Port-Saïd in Ägypten (3.). Damit ist Tanger Med nicht nur die Nummer zwei Afrikas, sondern übertrifft zahlreiche etablierte Häfen Europas und Asiens.

Grüne Transformation am Mittelmeer

Besonderes Augenmerk legt Tanger Med auf den ökologischen Wandel. Seine Nachhaltigkeitsstrategie fußt auf vier Säulen: Dekarbonisierung der Energie, grüne Mobilität, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft. Bereits in Betrieb ist ein Solarkraftwerk mit 1,3 MW. Bis Ende 2025 soll eine schwimmende Photovoltaikanlage mit 13 MW folgen, 2026 ein 15-MW-Windpark sowie zusätzliche Solaranlagen auf Importlagerhallen mit 2 MW Leistung. Damit positioniert sich Tanger Med als Vorreiter bei der Verbindung von Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz.

Entwicklungsländer im Aufwind

Während ostasiatische Häfen durch massive Investitionen in Automatisierung und Logistik dominieren, verzeichnen auch Häfen in Entwicklungs- und Schwellenländern deutliche Fortschritte. Beispiele sind Dakar (Senegal), Jawaharlal Nehru (Indien), Mersin (Türkei), Port-Saïd (Ägypten) oder Posorja (Ecuador). Laut Bericht sind politische Unterstützung, internationale Terminalpartnerschaften, vereinfachte Handelsverfahren und gezielte Finanzinvestitionen die Haupttreiber.

Tanger Med gilt hier als Modellfall: Der Hafen zeigt, wie Resilienz und Anpassungsfähigkeit Häfen des globalen Südens zu Spitzenleistungen befähigen. Mit Platz 5 rangiert er vor europäischen Größen wie Algésiras (20.) oder asiatischen Konkurrenten wie Guangzhou (8.) und Chiwan (9.), ebenso wie vor wichtigen MENA-Drehkreuzen in Katar und Oman.

Andere marokkanische Häfen schneiden jedoch schwächer ab: Casablanca belegt Platz 288, Agadir Platz 297. Dort sorgen längere Umschlagszeiten und geringere Effizienz für Rückstand, trotz laufender Reformen.

Fazit

Der CPPI 2025 verdeutlicht: Effizienz und Resilienz hängen entscheidend von verkürzten Umschlagszeiten, dem durchgängigen Betrieb von Hafenkränen und der digitalen Integration von Zoll- und Logistikpartnern ab. Tanger Med liefert hierfür ein Beispiel von globalem Gewicht - als Hafen, der sich trotz weltweiter Turbulenzen behauptet, modernisiert und in eine nachhaltige Zukunft investiert.