Musikfestival der traditionellen Weltmusik von Volubilis
Unter einem sternenklaren Himmel erwachte die majestätische Stätte von Volubilis zu neuem Leben und knüpfte an ihre jahrtausendealte Geschichte an. Am 12. September, fand die mit Spannung erwartete Eröffnung der 23. Ausgabe des Internationalen Festivals der traditionellen Weltmusik statt.
Ein Ereignis, das dank der Unterstützung des Ministeriums für Jugend, Kultur und Kommunikation zu einer wahren Feier des musikalischen und künstlerischen Erbes geworden ist. Der Eröffnungsabend bot ein beeindruckendes Spektakel, bei dem Geschichte, Spiritualität und Musik auf wunderbare Weise miteinander verschmolzen.
Für Abdelouahed Ansari, den Präsidenten der Region Fès-Meknès, spielt dieses Festival eine entscheidende Rolle bei der kulturellen Strahlkraft der Region: „Durch seine Verwurzelung in der Region und seine Offenheit für die Welt zeugt das Festival von der Bedeutung, unser kulturelles Erbe zu bewahren und zu fördern, während es gleichzeitig den Dialog zwischen den Zivilisationen fördert.“ Diese Worte fassen die Essenz des Festivals treffend zusammen: Es vereint nicht nur Künstler, sondern schafft auch Brücken zwischen Kulturen und Epochen.
Die Magie von Volubilis, diesem Juwel der Geschichte, verwandelte sich in eine lebendige Bühne, auf der die alten Steine im Rhythmus der Sufi-Melodien zu vibrieren schienen. Die tiefe und fesselnde Stimme des marokkanischen Künstlers Marouane Hajji hallte unter den Sternen wider, seine meisterhafte Darbietung der Sufi-Gesänge entführte das Publikum auf eine spirituelle Reise von seltener Schönheit. An seiner Seite bot der Jazz in seiner authentischsten Form einen faszinierenden Dialog mit den Traditionen, was zu einer außergewöhnlichen musikalischen Verschmelzung führte.
Diese einzigartige Begegnung zwischen der mystischen Sufi-Musik und der Improvisation des Jazz veranschaulicht perfekt das Ziel des Festivals: Verbindungen zwischen Kunstformen zu knüpfen, die auf den ersten Blick weit voneinander entfernt scheinen.
Für Fouad Mehdaoui, den regionalen Kulturdirektor, verleiht die Wahl des Ortes Volubilis dem Festival eine besondere Dimension. „Dieser Ort der Geschichte und Erinnerung wird durch dieses musikalische Treffen zu einer Brücke zwischen Marokkos glorreicher Vergangenheit und seiner Offenheit für moderne Kunst“, betonte er. Diese Aussage wird zur Realität, wenn man erlebt, wie diese historische Stätte sich in eine lebendige Bühne verwandelt, auf der jede Note die jahrtausendealten Geschichten, die in den Steinen eingraviert sind, widerhallen lässt.
Die Pracht des Abends wurde durch die perfekte Organisation noch gesteigert, bei der jedes Detail sorgfältig bedacht war. Ein kunstvoll arrangiertes Lichtspiel hüllte die Bühne in eine poetische Aura und verwandelte die antiken Ruinen in eine lebendige Leinwand, auf der Künstler, Zuschauer und die Natur in harmonischem Einklang verschmolzen. Jede Note, jede Bewegung war eine Einladung zur Flucht in eine andere Zeit, eine Reise durch die Epochen und Zivilisationen – ein in der Zeit eingefrorener Moment, in dem die Musik zur universellen Sprache der Seele wurde.
Diese kulturelle Dimension unterstreicht die Bedeutung des Festivals als Plattform für den Dialog zwischen den Kulturen, aber auch als Raum, in dem immaterielles Erbe durch Kunst und Musik neu belebt wird.
Auch der Mond war dabei. Der fast volle Herbstmond, ein stiller, aber einverstandener Zuschauer, tauchte die Bühne in sein sanftes, silbernes Licht. Es war, als segne er diese Verbindung der Künste und schenke dem Spektakel, das nicht nur musikalisch, sondern zutiefst mystisch, poetisch und romantisch war, seine Anmut und Majestät.
Die Eröffnung des Festivals von Volubilis wird zweifellos als außergewöhnlicher Moment in Erinnerung bleiben – eine wahre Ode an die Schönheit, die Universalität der Künste und den Reichtum der Traditionen. Mehr als nur ein Konzert war es eine sinnliche Erfahrung, eine Einladung zur Kontemplation und zur Feier kultureller Vielfalt an einem Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart zusammenkommen, um eine neue Seite der künstlerischen Geschichte Marokkos zu schreiben.