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Marokko inspiriert Frankreich bei der Förderung von Frauen in strategischen Sektoren

Marokko bestätigt einmal mehr seine Rolle als regionales Vorbild in den Bereichen Gleichstellung der Geschlechter und sozialer Innovation. „Marokko ist uns in der Förderung von Frauen in besonders technischen Sektoren einen Schritt voraus“, so Aurore Bergé in einer Presseerklärung, und verwies dabei insbesondere auf die Luft- und Raumfahrtindustrie. Frankreich wolle sich am marokkanischen Modell orientieren, um eigene öffentliche Politiken in diesem Bereich weiterzuentwickeln.

 

Marokko inspiriert Frankreich bei der Förderung von Frauen in strategischen SektorenBei einem offiziellen Besuch in Rabat würdigte Aurore Bergé, französische Staatssekretärin für Gleichstellung von Frauen und Männern sowie den Kampf gegen Diskriminierung, die konkreten Fortschritte des Königreichs bei der stärkeren Einbindung von Frauen in strategisch bedeutende Technologie- und Industriesektoren.

Gleich nach ihrer Ankunft führte Aurore Bergé ein Gespräch mit Nadia Fettah, marokkanische Ministerin für Wirtschaft und Finanzen. Im Zentrum standen dabei zentrale Fragen wie die Förderung der Erwerbstätigkeit von Frauen, geschlechtersensible Haushaltsführung und Entwicklungspolitik. Beide Ministerinnen erstellten eine gemeinsame Analyse der bestehenden Herausforderungen und hoben zugleich die zahlreichen Schnittmengen in den Gleichstellungspolitiken beider Länder hervor.

Aurore Bergé wird die Industriezone von Nouaceur besuchen, in der der französische Technologiekonzern Safran ansässig ist. Vor Ort möchte sie sich ein Bild von der konkreten Einbindung marokkanischer Frauen in Hightech-Berufe der Luft- und Raumfahrt sowie der Verteidigung machen.

"Diese Kooperation sei strategisch zu verstehen", erklärte Bergé. Das französisch-marokkanische Tandem könne angesichts gemeinsamer Herausforderungen - wie der Energiewende, industriellen Souveränität und gesellschaftlichen Transformationsprozesse - eine treibende Rolle übernehmen. Sie rief dazu auf, diese Allianz weiter zu festigen - auf Grundlage einer gemeinsamen Vision von wirtschaftlichem und sozialem Fortschritt.

Ein klares Bekenntnis zur wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen

Im Austausch mit Aurore Bergé bekräftigte Nadia Fettah, dass die Förderung weiblicher Erwerbstätigkeit eine strategische Priorität für Marokko darstelle - insbesondere angesichts wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten auf globaler Ebene. Sie hob die positiven Wirkungen der Sozial- und Solidarwirtschaft sowie der Frauenkooperativen hervor, vor allem in ländlichen Regionen und für besonders vulnerable Bevölkerungsgruppen.

Wir haben gezeigt, dass alternative Wirtschaftsmodelle Wachstum schaffen können, indem sie Frauen in den Mittelpunkt der Wertschöpfung stellen“, erklärte die Ministerin. Zugleich unterstrich sie die Anstrengungen der Regierung, strukturelle Hürden für den Zugang von Frauen zum Arbeitsmarkt abzubauen.

Auch Aurore Bergé unterstrich die Bedeutung dieses Ansatzes. Sie forderte, gegen Geschlechterstereotype vorzugehen, familiäre Rollen neu zu verteilen und Arbeitsorganisationen so anzupassen, dass Frauen - insbesondere in industriellen Sektoren mit hoher Wertschöpfung - besser integriert werden können.

Geschlechtersensible Haushaltsführung: Marokko als Pionier in der MENA-Region

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die geschlechtersensible Haushaltsführung, in der Marokko innerhalb der MENA-Region als Vorreiter gilt. Nadia Fettah betonte, dass es nun darauf ankomme, die tatsächlichen Auswirkungen dieser Politiken auf die Lebensrealität von Frauen systematisch zu evaluieren.

Bergé plädierte ihrerseits für eine institutionalisierte, transparente und geschlechtergerechte Budgetpolitik. Sie sprach sich für regelmäßige technische Austausche zwischen Frankreich und Marokko aus, um die jeweiligen Verfahren zur sozialen Wirkungsanalyse und Effizienz öffentlicher Ausgaben weiter anzugleichen. Gleichstellung müsse als integraler Bestandteil wirtschaftlicher Souveränität begriffen werden, so Bergé. Damit teile sie die marokkanische Ambition einer inklusiven und nachhaltigen Entwicklung.

Rabat und Paris vertiefen ihre sozial-ökonomische Zusammenarbeit

Der Besuch markiert eine neue Etappe in der strategischen Partnerschaft zwischen Frankreich und Marokko, insbesondere im Bereich der Sozial- und Gleichstellungspolitik.

Beide Ministerinnen bekundeten ihren Willen, den bilateralen Dialog weiter zu strukturieren - auf der Basis gemeinsamer Expertise und dem gezielten Ausbau gemeinsamer, wirkungsvoller Projekte.

Aurore Bergé beendete ihren ersten Besuchstag in Rabat mit einer Anerkennung des „marokkanischen Führungsanspruchs in Afrika in den Bereichen Gleichstellung und soziale Innovation“ und bekräftigte zugleich das Engagement Frankreichs zur Unterstützung zukunftsweisender marokkanischer Initiativen.

Ihre Reise wird bis zum 25. Juni fortgesetzt. Auf dem Programm stehen weitere Begegnungen mit institutionellen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren, die sich für Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit und die Integration von Frauen in strategische Schlüsselbranchen einsetzen.