Marokko führt erste robotische Schließmuskel-Implantation durch
Der Oncorad-Konzern hat in seiner Littoral Clinic Ain Diab in Casablanca die erste robotergestützte Implantation eines künstlichen Harnröhrenschließmuskels in Afrika durchgeführt. Die 24-jährige Patientin war in der unteren Körperhälfte gelähmt.
Laut Mitteilung des Konzerns handelte es sich um einen äußerst komplexen Eingriff, der auf dem Kontinent bislang noch nie vorgenommen worden war. Selbst in konventioneller Form gilt er als hochspezialisiert.
Die roboterassistierte Technik ermöglicht eine präzise, minimalinvasive Operation mit geringeren Risiken, kürzerer Erholungszeit und höherem Komfort für die Patientinnen und Patienten.
In Frankreich sind lediglich drei Zentren zu diesem Eingriff befähigt, zwei davon mit Robotik. In Afrika fehlte bisher jegliche Expertise auf diesem Gebiet, das neben urologischer Rekonstruktion ein tiefes Verständnis chirurgischer Robotik erfordert.
Mit dieser Premiere kann Marokko nun Behandlungen auf internationalem Niveau anbieten. Patientinnen und Patienten mit schweren Kontinenzstörungen müssen damit nicht länger zwingend ins Ausland reisen.
„Dieser Erfolg ist mehr als eine technische Leistung. Er gibt Menschen eine zweite Chance, die glaubten, keine Hoffnung mehr zu haben“, erklärte Dr. Youness Ahallal, Urologe und Experte für robotische Chirurgie an der Littoral Clinic Ain Diab.