Marokko bereitet sich auf die Rückkehr von 7,5 Millionen Marokkaner vor
Marokko trifft derzeit umfassende Vorbereitungen, um in diesem Sommer Millionen von im Ausland lebenden Marokkanerinnen und Marokkanern zur Ferienzeit im Rahmen der jährlichen Initiative „Marhaba“ zu empfangen - eine der größten saisonalen Wanderungsbewegungen zwischen Europa und Nordafrika.
Verkehrsminister Abdessamad Kayouh gab am Montag bekannt, dass die Behörden einen landesweiten Transportplan ausgearbeitet haben, um dem sommerlichen Zustrom gerecht zu werden. So werden insgesamt 29 Passagierfähren auf 13 Seerouten zwischen Marokko und Europa eingesetzt. Für den Zeitraum von Juni bis September rechnet man mit 7,5 Millionen Reisenden und zwei Millionen Fahrzeugen bei über 7.800 geplanten Fährüberfahrten.
Das Fährnetz kann wöchentlich bis zu 500.000 Passagiere und 130.000 Fahrzeuge befördern und trägt damit wesentlich zur Entlastung der Grenzübergänge und Seehäfen bei - insbesondere in Tanger und Nador.
Im Luftverkehr wurden 59 internationale Fluggesellschaften zugelassen, die insgesamt 2.135 wöchentliche Flüge zwischen Marokko und 141 Flughäfen weltweit anbieten. Die nationale Fluglinie Royal Air Maroc hat ihre Kapazitäten durch den Einsatz von vier zusätzlichen Maschinen erweitert und stellt für die Sommersaison 6,6 Millionen Sitzplätze zur Verfügung - 700.000 mehr als im Vorjahr.
Die Initiative „Marhaba“ ist von zentraler Bedeutung für die große marokkanische Diaspora, von der ein Großteil in Frankreich, Spanien, Belgien und anderen europäischen Ländern lebt. Alljährlich kehren viele von ihnen mit ihren Familien und Fahrzeugen über Luft-, Land- oder Seewege in ihre Heimat zurück - was „Marhaba“ zu einer komplexen logistischen und diplomatischen Herausforderung macht.
Minister Kayouh hob zudem hervor, dass Marokkos seit 2006 verfolgte Open-Skies-Politik über 50 internationale Fluggesellschaften - darunter zahlreiche Billiganbieter - ins Land gezogen habe.
Das von der Mohammed-V-Stiftung für Solidarität koordinierte „Marhaba“-Programm umfasst darüber hinaus Grenz- und Gesundheitsdienste sowie konsularische Unterstützung, um einen reibungslosen Reiseverlauf für Millionen von Menschen zu gewährleisten, die auf dem Land-, See- oder Luftweg ins Land einreisen.