Marokko als aufstrebender Akteur in der Meereswirtschaft
Marokko entwickelt sich zunehmend zu einem bedeutenden Akteur in der Verarbeitung und Veredelung von Meeresprodukten. Im Rahmen der Strategie "Halieutis" strebt das Königreich an, ein internationales Drehkreuz in diesem Sektor zu werden. Dabei setzt es auf seine umfangreiche Expertise, eine leistungsfähige Industrie und die Chancen, die durch Freihandelsabkommen entstehen.
Laut Zakia Driouch, Staatssekretärin für maritime Fischerei, hat sich der Bereich der Meeresfrüchteverarbeitung in den letzten Jahren rasant entwickelt. Zwischen 2010 und 2023 stieg die Zahl der Verarbeitungsbetriebe von 417 auf 518, was eine Zunahme von 101 Einheiten bedeutet. Diese Expansion spiegelt die industrielle Dynamik des Sektors wider und zeigt Marokkos Bestreben, seine Strukturen weiter auszubauen. Parallel dazu setzt das Land auf Innovation und erleichtert Unternehmen den Zugang zu nationalen und internationalen Finanzmitteln, um eine nachhaltige Industrie zu fördern.
Ein wesentlicher Bestandteil der marokkanischen Strategie sind Freihandelsabkommen. Diese tragen dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors zu steigern und Marokkos Position auf dem globalen Markt zu festigen. Dank dieser Partnerschaften erhalten marokkanische Fischereiprodukte bevorzugten Zugang zu internationalen Märkten, während sie zugleich hohe Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards erfüllen.
Aquakultur, Regulierung und Nachhaltigkeit
Die Aquakultur spielt eine zentrale Rolle in der marokkanischen "blauen Wirtschaft". Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels stellt sie eine Schlüssellösung dar, um die Nachhaltigkeit maritimer Ressourcen zu gewährleisten. Die Regierung fördert zudem den inländischen Konsum von Meeresprodukten, indem Unternehmen dazu ermutigt werden, innovative und nahrhafte Angebote zu entwickeln, um den heimischen Markt zu beleben.
Im Bereich der Fischereiverwaltung wurden 30 Bewirtschaftungspläne erstellt, um pelagische, demersale und küstennahe Fischereien zu regulieren. Diese Pläne beinhalten strenge Maßnahmen, darunter festgelegte Fanggebiete, Fangquoten, Schonzeiten sowie spezifische Anforderungen an Schiffe und Fanggeräte. Ziel dieser Maßnahmen ist es, eine nachhaltige Nutzung der Fischbestände zu gewährleisten und gleichzeitig das maritime Ökosystem zu schützen.
Forschung und Innovation als treibende Kraft
Die Strategie "Halieutis" setzt verstärkt auf Forschung und Innovation. Mit Investitionen in Höhe von 1,55 Milliarden Dirham über zehn Jahre hinweg fördert Marokko die Bestandsbewertung maritimer Ressourcen, die Entwicklung nachhaltiger Fangmethoden und die Forschung im Bereich der Aquakultur. Diese Initiativen helfen dem Sektor, sich an technologische und ökologische Veränderungen anzupassen und seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.