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Großbritannien unterstützt den marokkanischen Autonomieplan

Im Rahmen eines offiziellen Besuchs in Rabat bekräftigte Großbritannien seine Unterstützung für den marokkanischen Autonomieplan zur Lösung des Sahara-Konflikts. In einer gemeinsamen Erklärung unterstrichen Vertreter beider Länder nicht nur die Bedeutung einer nachhaltigen und realistischen Lösung dieses langjährigen regionalen Konflikts, sondern auch das gemeinsame Engagement für Stabilität in Nordafrika und eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Sahara, Foto mit Hilfe von Gemini erstellt

Diese Position Großbritanniens wurde in einer gemeinsamen Erklärung bekräftigt von David Lammy, dem britischen Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten, Commonwealth und Entwicklung, sowie dem marokkanischen Außenminister Nasser Bourita unterzeichnet.

London betont dabei, dass es Marokkos Führungsrolle unter König Mohammed VI in dem Prozess aufmerksam verfolge und die Bedeutung der Sahara-Frage für das Königreich anerkenne. Eine Lösung dieses Konflikts würde nicht nur zur Stabilität in Nordafrika beitragen, sondern auch Impulse für die bilateralen Beziehungen und die regionale Integration liefern.

In wirtschaftlicher Hinsicht erklärte Großbritannien seine Bereitschaft, durch die Exportförderagentur „UK Export Finance Investitionen“ in der Sahara-Region zu unterstützen. Dabei ist eine finanzielle Unterstützung von ca. fünf Milliarden Pfund für wirtschaftliche Projekte in ganz Marokko vorgesehen. Großbritannien sieht in Marokko zudem ein zentrales Tor zur wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas und strebt eine Vertiefung der wirtschaftlichen Partnerschaft an.

Darüber hinaus bekräftigten beide Länder ihre Unterstützung für den von den Vereinten Nationen geführten Prozess zur Lösung des Konflikts und den Einsatz des UN-Sondergesandten Staffan de Mistura. Großbritannien, als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats, betonte seine Bereitschaft, aktiv an der Förderung einer politischen Lösung mitzuwirken.

Der aktuelle Schulterschluss Londons mit Rabat stärkt die internationale Dynamik zugunsten des marokkanischen Autonomieplans und unterstreicht die wachsende Anerkennung dieser Initiative als Weg zu einer stabilen, dauerhaften und politisch tragfähigen Lösung des Westsahara-Konflikts.

Hintergrund:

Der Konflikt um die Sahara besteht seit dem Rückzug Spaniens als Kolonialmacht in den 1970er Jahren. Marokko beansprucht die Region als Teil seines Staatsgebiets, während die Unabhängigkeitsbewegung Polisario, unterstützt von Algerien, eine eigene Republik ausgerufen hat. Der von Marokko vorgelegte Autonomieplan sieht vor, der Region weitreichende Selbstverwaltungsrechte unter marokkanischer Souveränität zu gewähren. Zahlreiche Staaten und internationale Organisationen betrachten diesen Vorschlag inzwischen als ernstzunehmende Grundlage für eine Lösung.