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Filmfestival von Dakhla: Erfolge und funkelnde Neuentdeckungen

Dakhla, jene südmarokkanische Perle zwischen Wüste und Atlantik, wurde jüngst zur Bühne des siebten Kunstsinns. Die 13. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals von Dakhla, veranstaltet von der „Vereinigung für kulturelle und künstlerische Belebung der südlichen Provinzen“, schloss nun ihre Pforten - und hinterließ eine Spur leuchtender Erinnerungen. Das Festival erwies sich erneut als kultureller Schmelztiegel, der Filmschaffende und Liebhaber des Kinos aus allen Himmelsrichtungen vereinte.

Filmfestival von Dakhla, Foto: laverite.ma

Im Mittelpunkt der offiziellen Wettbewerbskategorie standen Werke von beeindruckender Vielfalt und Ausdruckskraft. Der Hauptpreis dieser 13. Ausgabe wurde dem Spielfilm Samia der Regisseurin Yasemine Samederli verliehen – eine vielschichtige Koproduktion aus Deutschland, Italien und Belgien. Die Hauptdarstellerin Ilham Mohamed Osman wurde zudem für ihre eindrucksvolle Darbietung als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Der Jurypreis ging an den Film Hanami von Denis Fernandes, der für Kap Verde und Portugal ins Rennen ging. Eine besondere Erwähnung der Jury erhielt der türkische Beitrag Hayat, inszeniert von Zeki Delirkubus.

Auch schauspielerische Einzelleistungen wurden gewürdigt: Ibrahima M’Baye wurde als bester Darsteller für seine Rolle in „Ni chaînes ni maître“, einer Kooperation zwischen Benin und Frankreich, ausgezeichnet. Der Preis für das beste Drehbuch ging an „Ne réveillez l’enfant qui dort“ von Aubert Kevin, einer Koproduktion aus Senegal und Kamerun. Eine besondere Erwähnung erhielt zudem das Werk „Rendez-vous d’avant l’aube“ von John Van Aiglon (Kongo).

Kurzfilme und Keimzellen der Zukunft

Auch im Bereich des Kurzfilms setzte das Festival starke Akzente: Der Jurypreis für den besten Kurzfilm ging an Sokoun der jordanischen Filmemacherin Dina Naser. Für die beste Regie wurde Marouane Labib aus Tunesien mit seinem Film „Leno Africa“ ausgezeichnet.

Ein Meilenstein dieser Edition war die Lancierung des „Dakhla Project“ - einer neu geschaffenen Plattform zur Förderung von Langfilmprojekten. Drei Werke erhielten dabei besondere Anerkennung: „Le champ“ von Mohamed Bouhari (Marokko) wurde mit dem ersten Preis bedacht, „Tarfaya“ von Sofia Alaoui (Marokko) mit dem zweiten, und „En attendant la récolte“ von Sagou Banou (Mali) mit dem dritten Preis. Damit positioniert sich Dakhla als fruchtbarer Nährboden für das afrikanische Autorenkino von morgen.

Ein Festival auf dem Weg zur Institution

Der Präsident des Festivals, Charaf Eddine Zine El Abidine, zeigte sich überaus zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung. In einem Pressegespräch hob er die „bemerkenswerte Resonanz des Publikums auf die vielfältigen Programmpunkte des Festivals“ hervor - darunter Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen, Workshops und Meisterklassen. Er betonte, dass sich Dakhla mehr und mehr als ein zentraler Treffpunkt für Filmschaffende des globalen Südens etabliere. Der Festivalleitung zufolge versteht sich diese cineastische Begegnung zunehmend als „kontinentaler Knotenpunkt des kulturellen Austauschs“, offen sowohl für junge afrikanische Talente als auch für Stimmen aus aller Welt.

Insgesamt wurden 18 Spielfilme im Rahmen des offiziellen Wettbewerbs präsentiert - ein Panorama internationaler Erzählkunst von Benin bis Marokko, von Deutschland bis zur Türkei, von Palästina bis zum Kongo. Dakhla knüpft damit filigrane Fäden zwischen den Kulturen - durch das Medium Film, das Grenzen überwindet.

Die 13. Auflage des Internationalen Filmfestivals von Dakhla war ein rauschender Erfolg. Mehr noch: Sie hat eindrucksvoll bestätigt, dass Dakhla längst nicht mehr nur Gastgeberin ist - sondern ein aufstrebendes Zentrum des afrikanischen und internationalen Filmschaffens.