Europas Unterstützung für den Autonomieplan für die Sahara wächst
Die internationale Diplomatie zur Lösung des Sahara-Konflikts erfährt derzeit eine bemerkenswerte Dynamik. Im Zentrum steht der von Marokko 2007 vorgelegte Autonomieplan, der der Region weitreichende Selbstverwaltungsrechte einräumt - mit eigener gesetzgebender, vollziehender und rechtsprechender Gewalt -, zugleich jedoch die unbestrittene Souveränität des Königreichs über seine südlichen Provinzen wahrt.
Dieses Modell gilt zunehmend als realistischer Ausweg aus einem Konflikt, der über Jahrzehnte hinweg in einem unfruchtbaren Gegensatz zwischen Unabhängigkeitsforderung und festgefahrenem Status quo verharrte.
Mit Polen und Belgien haben nun innerhalb kürzester Zeit zwei weitere europäische Staaten ihre klare Unterstützung für diesen Ansatz bekräftigt. Warschau erklärte am Dienstag, der Autonomieplan stelle eine „seriöse, realistische und pragmatische Grundlage“ für eine dauerhafte Lösung dar. Einen Tag später folgte Brüssel und bezeichnete die marokkanische Initiative als „glaubwürdigste und tragfähigste Basis“ für einen gerechten und nachhaltigen politischen Ausgleich.
Beide Entscheidungen fügen sich in einen breiteren Trend ein: Immer mehr Länder der Europäischen Union - darunter Frankreich, Spanien, Deutschland, Portugal und das Vereinigte Königreich - erkennen in dem Vorschlag Marokkos das einzig praktikable Fundament für Stabilität in der Region. Zugleich geht es um europäische Interessen, die weit über Diplomatie hinausreichen: Sicherheit im Mittelmeerraum, verlässliche Partnerschaften im Migrationsmanagement und die Festigung von Kooperationen mit einem zentralen Akteur Nordafrikas.
Mit der zunehmenden internationalen Anerkennung gewinnt der marokkanische Autonomieplan weiter an politischem Gewicht. Er verbindet Stabilität und regionale Integration mit dem Prinzip der Selbstverwaltung - und weist damit einen Weg, der den inhärenten Bedürfnissen der Bevölkerung ebenso Rechnung trägt wie den legitimen Souveränitätsansprüchen des Königreichs Marokko.