Zum Hauptinhalt springen

Essaouira-Festival der Gnaoua- und Weltmusik zwischen Tradition und Moderne

Die 26. Ausgabe des renommierten Gnaoua- und Weltmusik-Festivals kehrt vom 19. bis 21. Juni an die malerische Küste Essaouiras zurück. Ein Fest der Klänge, das grenzüberschreitende Fusionen, spirituelle Trance und weltbekannte Stars in die altehrwürdigen Mauern der marokkanischen Hafenstadt bringt, wie die marokkanische Nachrichtenagentur MAP berichtet.

Festival Essaouira Gnaoua 2024, Foto festival gnaoua.net

In einer offiziellen Mitteilung betonten die Veranstalter, dass das diesjährige Festival eine kühne Symbiose aus Tradition und Moderne verkörpert. Im Zentrum steht das Gnaoua-Erbe, flankiert von internationalen Künstlern aus Senegal, Mali, Frankreich, den USA und Nigeria.

Seit seiner Gründung im Jahr 1998 hat sich das Festival zu einem globalen Epizentrum des musikalischen Austauschs entwickelt. Hier verschmelzen marokkanische spirituelle Rhythmen auf unverwechselbare Weise mit den Klängen von Jazz, Soul und Afrobeat.

Doch das Festival versteht sich nicht nur als kulturelle Darbietung, sondern auch als Bildungsprojekt mit visionärem Anspruch. In Zusammenarbeit mit renommierten Institutionen wie dem Berklee College of Music und der Mohammed VI Polytechnic University wurde ein Forschungslehrstuhl für kulturelle Hybridisierung ins Leben gerufen – ein Zeichen gelebter kultureller Vernetzung.

Essaouira als Bühne der musikalischen Verschmelzung

Die feierliche Eröffnung vereint Maâlem Hamid El Kasri mit der senegalesischen Bakalama-Compagnie, der marokkanischen Sängerin Abir El Abed sowie der senegalesischen Künstlerin Kya Loum. Gemeinsam werden sie marokkanische Trance-Traditionen mit den feurigen Sabar-Percussion-Rhythmen Westafrikas verschmelzen lassen – ein musikalisches Feuerwerk, das Grenzen überwindet.

Ein weiterer Höhepunkt erwartet die Besucher mit dem Auftritt von Maâlem Houssam Gania, Sohn der Gnaoua-Legende Mahmoud Gania. In Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Jazz-Schlagzeuger Marcus Gilmore, bekannt für seine Kollaborationen mit Chick Corea und Esperanza Spalding, entsteht eine faszinierende Melange aus tiefen Guembri-Klängen und mehrschichtigen Jazz-Rhythmen.

Maâlem Mohamed Boumezzough wird darüber hinaus ein Ensemble leiten, das den marokkanischen Gitarristen Anas Chlih, den malischen Balafon-Meister Aly Keïta sowie eine Auswahl französischer Jazzmusiker vereint. Ihr erklärtes Ziel: Die traditionellen Gnaoua-Codes in neuem Licht erstrahlen zu lassen – durch die Verschmelzung afrikanischer Beats, jazziger Improvisationen und moderner Grooves.

Auch der nigerianische Afrobeats-Star CKay, bekannt durch seinen globalen Hit Love Nwantiti, wird das Line-up bereichern. Mit über sechs Milliarden Streams sowie Nominierungen bei den BRIT- und BET-Awards bringt CKay seinen unverkennbaren Afro-Emo-Sound nach Essaouira und verleiht dem Programm eine frische, internationale Note. Sein Auftritt verspricht, ein junges, weltgewandtes Publikum anzuziehen.

Ein Ort im Wandel der Klänge

Weitere Ankündigungen werden in den kommenden Wochen erwartet. Doch bereits jetzt steht fest: Essaouira wird erneut zu einer Bühne, auf der sich uralte Rhythmen und moderne Klänge begegnen - ein Ort, an dem Kultur nicht verharrt, sondern sich im Fluss der Zeit ständig neu erfindet.