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Erzeugerpreise: Kleine Bewegung, klare Trends im September

Die Erzeugerpreise in Marokkos Industrie sind im September nur leicht gesunken - doch hinter dem kleinen Minus stecken deutliche Verschiebungen. Während Kunststoff, Keramik und Lebensmittel günstiger werden, ziehen Preise für Kleidung, Lederwaren und Maschinen an. Ein Monat der Balance, der viel über die aktuelle wirtschaftliche Dynamik verrät.

 

Industriepreise. Foto mit Hilfe von ChatGPT erstelltIm marokkanischen Industriesektor zeichnet sich im September 2025 eine leichte Verschnaufpause bei den Erzeugerpreisen ab. Nach aktuellen Zahlen des Haut-Commissariat sind die Preise insgesamt minimal gesunken - ein Rückgang um 0,1 Prozent. Hinter dieser kleinen Zahl stecken jedoch spürbare Bewegungen in einzelnen Branchen.

Am deutlichsten zeigt sich die Abkühlung dort, wo Alltags- und Verbrauchsgüter entstehen: In der Kunststoff- und Kautschukverarbeitung rutschten die Preise um 1,0 Prozent ab, bei den nichtmetallischen Mineralprodukten - etwa Zement oder Keramik - um 0,5 Prozent. Auch Lebensmittel- und Textilhersteller meldeten leichte Minuszeichen. Für Unternehmen bedeutet das: Sie verkaufen ihre Produkte derzeit günstiger, was oft auf sinkende Nachfrage oder fallende Rohstoffpreise hindeutet.

Ganz anders der Trend bei Bekleidung, Lederwaren und Maschinen. Die Bekleidungsindustrie erhöhte ihre Preise um 0,3 Prozent, die Leder- und Schuhbranche um 0,4 Prozent. Und besonders der Maschinenbau überraschte mit einem Plus von 0,6 Prozent - ein Zeichen dafür, dass Investitionsgüter weiterhin gut gefragt sind. Auch Metallurgie und chemische Industrie legten moderat zu.

Während sich die Extraktivindustrien leicht rückläufig zeigten (-0,1 Prozent), blieben die Preise für Strom und Wasser stabil. Für private Haushalte und Unternehmen ist das ein beruhigender Faktor: Die Grundversorgung wird weder teurer noch billiger.

Was bedeuten diese Bewegungen konkret?

Für den Bausektor könnten sinkende Preise für Kunststoffe oder Keramik kurzfristig Kostenvorteile bringen. Mode- und Lederwaren hingegen könnten leicht teurer werden, weil höhere Erzeugerpreise oft früher oder später im Laden ankommen. Und wer Maschinen oder Anlagen anschafft, muss womöglich etwas tiefer in die Tasche greifen.

Insgesamt wirkt der September wie ein Monat der Balance: ein schwacher Preisrückgang, leichte Ausschläge nach oben und unten - und ein Industriesektor, der sich in einem ruhigen, aber spürbar differenzierten Fahrwasser bewegt.