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Ecuador unterstützt Marokkos Autonomie-Initiative für die Sahara

Die Republik Ecuador hat in Rabat bekräftigt, dass die Autonomie-Initiative Marokkos "die Grundlage für die Lösung des regionalen Konflikts" um die marokkanische Sahara bildet. Diese Position wurde von Ecuadors Ministerin für auswärtige Angelegenheiten und menschliche Mobilität, Gabriela Sommerfeld, auf einer Pressekonferenz nach ihrem Treffen mit dem marokkanischen Minister für auswärtige Angelegenheiten, afrikanische Zusammenarbeit und Marokkaner im Ausland, Nasser Bourita, zum Ausdruck gebracht.

In diesem Zusammenhang schloss sich die Republik Ecuador der Mehrheit der UN-Mitgliedstaaten an und bekundete ihre Unterstützung für die Bemühungen Marokkos, eine politische, realistische, pragmatische, dauerhafte und einvernehmliche Lösung für diesen regionalen Konflikt im Rahmen der Vereinten Nationen zu finden.

Hintergrund und Kontext

Die genannte Erklärung Ecuadors ist ein weiterer wichtiger Schritt in der internationalen Anerkennung von Marokkos Souveränität über die Westsahara und seiner vorgeschlagenen Autonomie-Initiative. Um die Bedeutung dieser Entwicklung vollständig zu erfassen, sind einige Hintergründe zum Konflikt und zu Ecuadors Positionierung relevant:

Der Westsahara-Konflikt

Dieser langjährige Konflikt dreht sich um das Territorium der Westsahara, eine ehemalige spanische Kolonie. Marokko beansprucht das Gebiet als integralen Bestandteil seines Königreichs, während die Polisario-Front, unterstützt von Algerien, ein unabhängiges saharauisches Staatswesen (die „Demokratische Arabische Republik Sahara“ - DARS) anstrebt. Die Vereinten Nationen bemühen sich seit Jahrzehnten um eine politische Lösung.

Marokkos Autonomie-Initiative

Im Jahr 2007 schlug Marokko eine weitreichende Autonomie-Initiative für die Westsahara vor. Dieser Vorschlag sieht vor, dass die Region eine weitgehende Selbstverwaltung unter marokkanischer Souveränität genießt, mit eigenen Parlamenten, Regierungen und Gerichten, die alle lokalen Angelegenheiten regeln, während Marokko weiterhin für Verteidigung und Außenpolitik zuständig wäre. Marokko und viele seiner internationalen Verbündeten betrachten diesen Plan als die einzig realistische und praktikable Lösung für den Konflikt.

Internationale Unterstützung für die Autonomie-Initiative

Eine wachsende Zahl von Staaten, darunter auch wichtige europäische Länder wie Spanien, Deutschland und Frankreich, sowie die Vereinigten Staaten, haben Marokkos Autonomie-Initiative als eine ernsthafte und glaubwürdige Basis für eine Lösung des Konflikts anerkannt. Dies spiegelt sich auch in der Formulierung "politische, realistische, pragmatische, dauerhafte und einvernehmliche Lösung" wider, die oft in UN-Resolutionen und Erklärungen verwendet wird.

Ecuadors Positionswechsel

Die Erwähnung, dass die Republik Ecuador bereits am 22. Oktober 2024 ihre Anerkennung der „pseudo-RASD“ zurückgezogen und jeglichen Kontakt mit dieser "Phantom-Entität" beendet hat, ist von entscheidender Bedeutung. Viele Länder, insbesondere in Lateinamerika, hatten in der Vergangenheit die von der Polisario-Front proklamierte DARS diplomatisch anerkannt. Ecuadors Rückzug dieser Anerkennung und die nun erfolgte klare Unterstützung der marokkanischen Position markieren einen signifikanten diplomatischen Erfolg für Marokko und schwächen die Legitimität der DARS. Solche Umentscheidungen sind oft das Ergebnis intensiver diplomatischer Bemühungen und einer Neubewertung regionaler und internationaler Beziehungen.

Die jüngste Erklärung Ecuadors ist somit ein weiteres Indiz für die Verschiebung der internationalen Haltung zugunsten der marokkanischen Autonomie-Initiative und unterstreicht die zunehmende Isolation der Polisario-Front auf diplomatischer Ebene.