Bau von Notfallreserve-Plattformen in Marokko
König Mohammed VI. leitete in der Gemeinde Ameur (Präfektur Salé) den Beginn der Bauarbeiten für eine Notfallreserve-Plattform in der Region Rabat-Salé-Kénitra ein. Dieses Projekt ist Teil einer nationalen Strategie zur Stärkung der Katastrophenresilienz und schnellen Notfallhilfe in Marokko.
Projektumfang:
- Die Plattform entsteht auf einem 20 Hektar großen Gelände mit einem Budget von 287,5 Millionen Dirham und soll in 12 Monaten fertiggestellt werden.
- Geplant sind vier Lagerhallen (je 5.000 m²), zwei Unterstände für Großgeräte (je 2.500 m²), ein Hubschrauberlandeplatz und Parkflächen.
Nationales Infrastrukturprogramm:
Die Plattform in Rabat-Salé-Kénitra ist Teil eines landesweiten Programms, das zwölf solcher Notfallreserven umfasst. Insgesamt werden 7 Milliarden Dirham investiert:
- 2 Milliarden Dirham für den Bau der Plattformen,
- 5 Milliarden Dirham für die Ausstattung mit Produkten und Materialien.
Diese Notfallreserven verteilen sich auf 240 Hektar in den zwölf Regionen Marokkos, angepasst an Bevölkerungsdichte und Risikoprofile:
- In sechs bevölkerungsreichen Regionen entstehen vier Lagerhallen mit 20.000 m² Fläche.
- In den übrigen sechs Regionen entstehen zwei Lagerhallen mit 10.000 m² Fläche.
Ausstattung und Ziele:
Die Plattformen sollen im Katastrophenfall eine schnelle Versorgung der betroffenen Bevölkerung sicherstellen. Geplante Lagerbestände umfassen:
- Unterkünfte: 200.000 Mehrzweckzelte, Betten, Matratzen und Decken.
- Lebensmittelversorgung: Mobile Küchen und Bäckereien sowie Lebensmittelpakete für Familien.
- Wasser und Strom: Anlagen zur Wasseraufbereitung und mobile Generatoren.
- Rettungs- und Sicherheitsausrüstung: Vorräte für Hochwasser-, Erdbeben- und Chemieunfälle.
- Medizinische Versorgung: Sechs mobile Feldkrankenhäuser mit je 50 Betten in der ersten Phase, später sechs weitere, inklusive Notfalloperationseinheiten und medizinischen Spezialmodulen. Ergänzend werden mobile medizinische Einheiten für Erste Hilfe und Medikamentenreserven eingerichtet.
Verwaltung und Logistik:
Der Betrieb der Plattformen erfolgt nach strengen Standards durch spezialisierte Teams. Die Lagerung von Lebensmitteln und Medikamenten unterliegt hohen Sicherheitsvorgaben.
Ziele des Programms:
- Stärkung der marokkanischen Infrastruktur für Krisenmanagement,
- Effizientere Notfallversorgung und schnellere Hilfeleistungen,
- Erhöhung der Widerstandsfähigkeit Marokkos gegenüber Naturkatastrophen, chemischen und industriellen Risiken,
- Aufbau strategischer Reserven, die dem Dreifachen der während des Erdbebens von Al Haouz benötigten Ressourcen entsprechen.
Die Standortwahl der Plattformen basiert auf Sicherheitskriterien und einer detaillierten Analyse der regionalen Risikolage sowie internationalen Best Practices.