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Meknes

Meknes ist eine der vier Königsstädte Marokkos und hat ca. 500.000 Einwohner. Aus zwei Stadtkernen bestehend, die voneinander durch den Fluß Boufekrane getrennt sind, erhebt sich Meknes auf einer Hochebene 550 m über dem Meer. Es liegt in einem der landwirtschaftlich reichsten Gebiete mit einem gesunden, milden Klima während des ganzen Jahres. 

Meknes, ein wichtiges Handels- und Handwerkszentrum

Meknes, Bab El MansourMeknes ist vor allem auch bekannt wegen seiner Weine, die durchaus die Qualität guter französischer Landweine erreichen. Die bekanntesten Marken sind Ksar Guerrouane und Les Trois Domaines.

Geschichte

Meknes verdankt seinen Namen dem Stamm der Meknassa, die vom Osten her kommend sich zu Anfang des 10. Jh. an den Ufern des Flusses niederließen.

Die almoravidische Festung Tagrart, die Youssef Ben Tachfine 1063 erbauen ließ, bildet den Mittelpunkt der Stadt. Die Almohaden als Nachfolger der Almoraviden, richteten ein Wasserversorgungsnetz ein.

Unter den Meriniden wurde die Stadt beträchtlich vergrößert, aber erst unter dem Alouitenherrscher Moulay Ismail (1672- 1727) erlebte Meknes seine Blütezeit. Moulay Ismail ließ mit Hilfe von 30.000 Sklaven Gärten, Stadtmauern von 40 km Länge und Paläste von gewaltigen Ausmaßen bauen. So fanden in den riesigen Stallungen 12.000 Pferde Platz, und die Getreidespeicher hatten die Dimensionen einer Kathedrale. Im ganzen Land ließ er 76 Festungen bauen und vertrieb mit seiner 150.000 Mann starken Armee die Engländer aus Tanger und die Spanier aus Larache und Mehdia. Selbst die Türken konnte er im Osten des Reiches aufhalten.

Nach dem Tod Moulay Ismails verlegten seine Nachfolger die Königsresidenz nach Fes. Während der Kämpfe um die Nachfolge wurden die Paläste von Meknes zerstört. Das Erdbeben von 1755 trug zur weiteren Verwüstung der Stadt bei. Erst nach 1912 bekam Meknes wieder eine entscheidende Bedeutung, als es zu einem der wichtigsten landwirtschaftlichen Zentren Marokkos wurde.

Sehenswürdigkeiten

Durch Bab er Rih kommt man zum Mausoleum Moulay Ismails. Die Vorräume sind kunstvoll in maurischem Stil ausgestattet.

Am Platz EI Hedim, steht das berühmteste Tor Marokkos - das Bab EI Mansour. Es wurde 1732 vollendet. Hier wurden früher Gerichtsverhandlungen abgehalten und die Köpfe der Hingerichteten ausgestellt. Am Place EI Hedim liegt auch der Palast Dar Jamai, in dem das Museum für marokkanische Volkskunst untergebracht ist. Es ist in einem ehemaligen Wesirspalast eingerichtet.

Bei Bab EI Mansour liegt Koubbet Khyatine, ein Pavillon, in dem Moulay Ismail früher ausländische Botschafter empfing.

In der Lebensmittelmarkthallen gibt es Berge von Obst, fein säuberlich aufgestapelt, Berge von eingelegten Zitronen, Oliven, Gewürzen und anderen Köstlichkeiten.

In der Medina befinden sich die Korbflechtersouks, der Schmuckund Stoffmarkt, im Nordwesten am Bab Djedid die Musikinstrumentenhändler und zahlreiche andere Geschäfte und Handwerksbetriebe.

Die älteste Moschee von Meknes, die Moschee Nejjarine stammt aus dem 10. Jh.

Medersa Bou Inania (1356 fertiggestellt), eines der bedeutenden islamischen Bauwerke der Stadt. Erbaut wurde es unter dem Merinidensultan Abu el Hassan und vollendet von seinem Sohn Fariz I. Abu Ainan. Der Innenhof mit Reinigungsbrunnen ist mit sehr schönen Fliesen und Holzschnitzereien ausgestattet. Das obere Geschoß, das von einer zedernholzgeschnitzten Galerie zum Innenhof hin begrenzt ist, beherbergt die winzigen Zellen der Koranschüler. Die Medersa (Medrese) wurde im 16. Jh. um ein theologisches Institut erweitert. In der Nähe erhebt sich Jemaa el Kebir, die große Moschee mit 12 Eingängen. Sie bildet den Mittelpunkt der Altstadt.

Weitere Sehenswürdigkeiten:

  • Bab Tizim (Mittelpunkt des Töpferviertels)
  • Bab Berdain - Tor der Sattler (Ende 17. Jh.)
  • Tor Bab el Khemis (17. Jh.)
  • Ville Imperiale (Königsstadt) - die ehemalige Residenz von Moulay Ismail * Palast Dar el Beida (18. Jh.)
  • Heri Dar el Ma, ein riesiger Vorratsspeicher aus dem 17. Jh.
  • Die berühmten Pferdeställe des Moulay Ismail, in denen 12.000 Pferde Platz fanden.
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