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Suzanne Harroch

Sarah Suzanne Harroch wuchs in der jüdischen Kultur des Tafilalet auf und machte es sich zur Aufgabe das musikalische Erbe ihrer Vorfahren zu dokumentieren und durch Auftritte einem breiten Publikum näher zu bringen.

 

Suzanne Harroch Suzanne Harroch, 1953 in Erfoud geboren, ging, so wie es üblich war, zusammen mit ihren muslimischen und jüdischen Mitschülern auf eine staatliche Schule. In ihrer Freizeit lernte sie den Talmud und die Tora in hebräischer Sprache. An diese Zeit erinnert sie sich gerne zurück, insbesondere an die fröhlichen Schabbat-Feste im Kreise ihrer Familie, Nachbarn und Freunde.

1972 zog es Suzanne in die Hauptstadt Rabat. Als Assistentin der Direktion eines legendären Hotels hatte sie Gelegenheit ihre Qualitäten zu beweisen, bevor sie zur Direktorin befördert wurde. Eine Position, die sie mehr als 30 Jahre lang mit Hingabe innehatte.

"Der Gesang wurde mir in die Wiege gelegt", sagt sie. Sie erinnert sich mit Wehmut an ihre fröhliche Kindheit im Tafilalet, an die Lieder und Rhytmen, die vom musikalischen Erbe der jüdischen Frauen geprägt waren. Diese Sehnsucht veranlasste sie, die Orte ihrer Kindheit immer wieder aufzusuchen, um die über Generationen nur mündlich überlieferten Lieder und Gedichte zu dokumentieren und sie so vor dem Vergessen zu bewahren.

Da ein Großteil der jüdischen Bevölkerung in den 60er und 70er Jahren das Tafilalet nach Israel ausgewandert war, dehnte sie ihre Recherchen nach Israel aus. So gelang es ihr, eine beeindruckende Sammlung des marokkansich-jüdischem Liedguts zusammenzustellen. Es sind Lieder, welche die starke Liebe dieser Menschen und ihre Verbundenheit mit dem Königreich Marokko zum Ausdruck bringen.

Nachdem sie 2015 in den Ruhestand ging, produzierte sie mit Familie und Freunden eine CD mit ihren Lieblingsliedern. 2017 nahm sie am runden Tisch der SNRT (Nationale Rundfunk- und Fernsehgesellschaft) teil, um über Bräuche, Traditionen und die jüdisch-marokkanische Musik zu diskutieren. Suzanne sang einen Mouwal (eine Art Arie) von Sami El Maghribi. Die Resonanz war enorm. Insbesonders Malou Rouwane ermutigte sie, ihre musikalische Leidenschaft und Kenntnis einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Der Regisseur Saad Chraibi bat sie für seinem letzten Film,  "Les 3M Histoire Inachevée", ein Lied von Salim Lehlali auf Arabisch und Hebräisch singen.

  Siehe auch den Youtube-Kanal von Suzanne Harroch mit Liedern, Interviews und Auftritten
   

2018 baute Suzanne ihre Erfolge durch Auftritte bei Festivals in Ifrane, El Hajeb, Debdou sowie in Agadir und bei der CCME (Rat der marokkanischen Gemeinschaft im Ausland) in Marrakesch aus.