Zwischen Schlangenbeschwörern, Zauberern und Wahrsagern suchen sich auch die letzten marokkanischen Geschichtenerzähler die Gunst des Publikums. In der Halqa, im Kreis der Zuschauer, scharen sie die Menschen um sich, um sie neugierig auf ihre Darbietung zu machen. Ihre Geschichten handeln oft von Königen, schönen Frauen, Versuchungen und Reichtum, erzählen aber auch von Bettlern, Dieben, Armut und Weisheit. Sie sollen unterhalten und gleichzeitig lehrreich sein. Ihre Kunst ist es, das Publikum in ihren Bann zu ziehen, indem sie ansprechen, was tief im Menschen verwurzelt ist: die Lust, Geschichten erzählt zu bekommen.
Halima As-Sa'dyya erzählte, wie sie und andere Frauen des Stammes Banu Sa'd mit ihrem Mann und einem kleinen Sohn im Säuglingsalter ihre Heimat verließen, um sich als Ammen fremde Säuglinge zu suchen.
Ramadan hat für die Muslime eine große Bedeutung. Er gehört zu den fünf Säulen des Islams. Um das Wohlgefallen Allahs zu erlangen, ist seine Einhaltung Pflicht. Aus der Sicht vieler Nichtmuslims ist der Ramadan deshalb nur eine religiöse Pflicht. Doch ist der Ramadan viel mehr. Nur wer ihn in der Familie erlebt hat, hat die Faszination des Ramadan erlebt.